Hallo Jan,
da ich diese Frage öfter höre und Du sicher nicht der letzte bist, kommt die Antwort per Blogpost:
Die Teilnahme an einem Barcamp lohnt sich. Zunächst mal: Hast Du Dich schon angemeldet? Wenn nicht, mach das am besten gleich. Die Plätze sind begehrt und immer schnell ausgebucht. Noch dazu sind sie kostenlos. Allerdings gebietet es die Fairness, sich nur dann anzumelden, wenn man ernsthaft vor hat, dort auch aufzuschlagen. Mit Fehlkalkulationen aufgrund von „No-Shows“ gab es in der Vergangenheit Probleme.
Ein Barcamp kannst Du Dir vorstellen wie eine extrem lockere Konferenz. Barcamps werden Un-Konferenzen genannt, weil sie ohne vorher festgelegte Referenten und Schedules auskommen. Die Themen werden vor Ort von den Teilnehmern ausgewählt.
Am Freitag gibt es irgendwo in der Nähe eine Party, meist und idealerweise mit Freibier. Samstags trifft man sich zum Frühstück in den Konferenzräumen und beginnt mit einer Vorstellungsrunde. Das geht trotz ca. 200 Teilnehmern recht zügig, wenn jeder nur drei Tags nennt, zum Beispiel „Pfandtasse, Kaffee, Startup“.
Anschließend schlägt jeder, der eine Session anbieten will, sein Thema vor, die Interessenten geben Handzeichen. Die Themen reichen von sehr spezifischen technischen Fragen über die Vorstellung neuer Dienste bis zu eher allgemeiner Internet-Ökonomie und -Soziologie. Themen, für die sich genug Teilnehmer finden, werden auf einen Zettel geschrieben und auf einen freien Fleck im Zeitplan gepinnt. Wenn die Themenwand voll ist, gibts noch einmal kurz Gedränge davor, dann verteilen sich alle.
Im Optimalfall sollte der Anbieter der Session keinen einstündigen Vortrag daraus machen, sondern einen Austausch unter den Teilnehmern anregen und moderieren. Wenn dann weder ein Stuhlkreis noch ein Clash of Egos daraus wird, hast Du die ideale Session miterlebt.
Mach nicht den Fehler, Dir den ganzen Tag zu verplanen. Du kannst auf dem Flur oder am Kaffeestand eine Menge interessante Leute kennenlernen, die meist sehr aufgeschlossen sind. Die Teilnehmerlisten im Netz und die obligaten Namensschilder (oder mir sehr sympathischen Kreppbänder) erleichtern es, ins Gespräch zu kommen.
Gegen 18 Uhr ist die letzte Session gelaufen und man zieht in kleinen Gruppen zum Essen. Anschließend kann man mit den üblichen Verdächtigen noch bis zum Sonnenaufgang um die Häuser ziehen. Sonntag ist dann alles weitgehend wie Samstag, nur dass vormittags die üblichen Verdächtigen fehlen.
Schau es Dir selbst an. Die nächsten Termine in der Nähe sind in Hannover und Essen. Ich werde auch nach Jena fahren. Am Bodensee ist auch noch eins geplant. Eine vollständige Liste gibt es unter barcamp.org.
Nachtrag: Ich hab ein paar Eindrücke von meinen bisherigen Barcamps Köln (Tag 1 | Tag 2) und Berlin notiert.
Nachtrag 2: Die Anmeldung für das Barcamp Ruhr in Essen soll laut Kathrin vom Orga-Team am Dienstag Mittag freigeschaltet werden.